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Meine Novemberliebe.....

Man kann sagen, man geht den Weg, den man im Frühjahr hinausgegangen ist, zurück.

Die Natur zieht sich ein, die Blumen verwelken, die Blätter fallen wie sanfte, große,braune Federn zu Boden, es wird still und auch immer ein wenig einsam in der Welt.

Eine seltsame Melancholie schwebt über der Landschaft, ist spürbar im Garten und auf den Feldern. Es ist die Vergänglichkeit, die uns daran erinnert, dass auch wir eines Tages vergehen werden.

Im November begehen wir am letzten Sonntag im Monat auch den Totensonntag. Wir erinnern uns an diejenigen, die den Weg ins Jenseits vor uns gegangen sind.


Auch ich trauere um geliebte Menschen, die nicht mehr bei mir sind. Dennoch finde ich den November als Monat im  Jahreskreis absolut faszinierend.

Der Garten wird still, braun, die Erde atmet aus. An manchen Tagen legt sich Nebel wie ein weiches Federbett über die kahlen Felder und Gartenbeete. Ich kann darin viel Tröstliches finden. Nach all der Hitze und Wärme des Sommers, der Ernte all der Früchte im Garten, muss sich jetzt eine Zeit der Ruhe und des Rückzuges einstellen.

Oft bin ich gerade im November wahnsinnig gerne im Garten.


Ich sitze an milden Tagen oft auf einer Bank im Heilpflanzengarten und sinniere über das zu Ende gehende Gartenjahr. Beim Blick über die kahler werdenden Beete, fallen mir natürlich gleich immer neue Ideen für das kommende Frühjahr ein. Ich könnte doch einmal dies oder jenes pflanzen......Ich merke, wie mich dann die Ungeduld packt und ich am liebsten gleich im Pflanzenkatalog die neuen Pflanzen bestellen möchte. Und einen neuen Staketenzaum möchte ich ja auch noch bauen.......

Aber der November lehrt mich Geduld zu haben. Denn jetzt ist die Zeit der Ruhe und des Ausruhens gekommen.

Allein schon durch die frühe Dunkelheit bin ich gezwungen, zeitig ins Haus zu gehen, der Garten versinkt bereits um 17.00 Uhr in tiefer Dunkelheit.

Automatisch beschäftigte ich mich dann mehr mit den Dingen, die im Sommer zu kurz gekommen sind. Ich sitze am Spinnrad und spinne, oder stricke weiter an den begonnenen Projekten.


Und fast unmerklich verändert sich die Wahrnehmung, man ist gerne im Haus, der Kachelofen bollert, ein heißer Tee wärmt Körper und Seele. Und so wird aus dem "Geduld haben" ganz langsam die Einsicht in den Monat November.

Die Melancholie schwingt in allen Facetten in diesem Monat. Es liegt an unserer Einstellung und an unserer Einsicht, was wir daraus für uns annehmen und verinnerlichen.

Die Vergänglichkeit ist die Basis für das neue Leben im Frühjahr. Ohne Sterben im November gibt es keine neuen Blumen im Frühling.

Ein weiterer geliebter Aspekt des Novembers, ist die Verfügbarkeit allen Wurzelgemüses.

Die Wurzeln sind die Blütenfrüchte des Sommers unter der Erde. Alle Wurzeln haben in sich die Kraft, die Wärme und die Energie der Sommermonate.

Jetzt ist die Zeit, den Körper mit diesen Geschenken der Natur zu verwöhnen.

Eine Gemüsepfanne aus Sellerie, Topinambur, Karotten, Kartoffeln, Pastinaken und Petersilienwurzel, gewürzt mit Galgant, Bertram und einigen anderen leicht scharfen Gewürzen, durchwärmt Körper und Geist.

 


Ich wünsche allen Besuchern meiner Homepage, dass sie den November ein bisschen in ihr Herz schließen können.

Vielleicht konnte ich ja mit diesem Blogbeitrag etwas dazu beitragen.

 



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